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Nach Satellitenstörung: Über 50 Prozent der Enercon WEA wieder online

© IWR© IWRAurich - Infolge einer Cyber-Attacke auf den Satelliten KA-SAT waren am 24. Februar 2022 nahezu zeitgleich mit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine europaweit satellitengestützte Kommunikationsdienste ausgefallen. Auch die Fernüberwachung zu knapp 6.000 Enercon Windenergieanlagen (WEA) war gestört.

Nach der Störung des Satelliten KA-SAT im Februar wurde gegenüber Enercon inzwischen bestätigt, dass es sich ursächlich um einen Cyber-Angriff handelte, der jedoch nicht direkt auf Enercon bzw. Enercon-Kunden abzielte. Es wird ein Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg vermutet, die Störung der Kommunikation zu den WEA gilt als Kollateralschaden.

Trotz Störung: keine Gefahr für WEA - Netzbetreiber haben ungestörten Zugriff
Betroffen von der Satellitenstörung waren europaweit rund 30.000 Satellitenterminals, die von Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen genutzt werden, darunter 5.800 Enercon Windenergieanlagen (WEA) in Zentraleuropa mit einer Gesamtleistung von über10.000 Megawatt (10 GW).

Wie der Windkraftanlagen-Hersteller mitteilt, hat Enercon Service zwischenzeitlich über 50 Prozent der betroffenen Windenergieanlagen wieder in die Fernüberwachung und Fernwartung eingebunden. 677 Windparks sind wieder online, bei 618 Windparks ist die Kommunikation weiterhin gestört (Stand: 22. März 2022). Der Großteil der Anlagen soll bis Ostern wieder online sein, so Enercon.

Eine Gefahr für die WEA bestand und besteht nicht. Die Netzbetreiber haben weiterhin uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern, bspw. um die Einspeiseleistung zu drosseln, sollte dies aus Gründen der Netzstabilität notwendig sein.

Da bei Anlagen, die sich durch die Störung offline befinden, keine SCADA-Überwachung stattfindet, sollten Betreiber ihren Service-Ansprechpartnern und anderen beteiligten Stakeholdern Unregelmäßigkeiten und Störungen direkt oder über ihre Betriebsführung melden, so Enercon.

Enercon tauscht beschädigte Hardware aus und bietet zusätzliche Nachrüstpakete an
Um die Kommunikationsverbindung wiederherzustellen, tauscht der Enercon-Service die bei der Cyber-Attacke beschädigte Hardware in den Windenergieanlagen aus. Enercon hatte sich ein größeres Kontingent an SAT-Modems gesichert, um schnell und unkompliziert mit der Tauschaktion beginnen zu können. Bei weiteren Windparks wurde die Kommunikation alternativ über LTE/Mobilfunk wiederhergestellt.

Eine wesentliche Herausforderung, ist die aktuell bei vielen Windparks fehlende Backup-Kommunikationsverbindung, die im Fehlerfall den originären Anschluss ersetzt. Um diese Lücke für Betreiber zukünftig schließen zu können, stellt Enercon derzeit Nachrüstpakete auf LTE-Basis vorerst für die betroffenen SAT-Systeme zusammen, um diese in den kommenden Wochen und Monaten anbieten zu können. Bei Neuprojekten empfiehlt Enercon seinen Kunden, bereits jetzt diese technische Einrichtung in den Planungen zu berücksichtigen und umzusetzen.


© IWR, 2022


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29.03.2022

 



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