Wasserstoff-Mobilitätsprojekt eFarm: Wasserstoff-Busflotte im nordfriesischen Regionalverkehr wird ausgebaut
© GP JouleReußenköge - Das 2017 von GP Joule initiierte und 2022 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnete Wasserstoff-Projekt eFarm wird ausgebaut. Ab Herbst 2024 werden 10 weitere Wasserstoffbusse im Linienverkehr mit grünem Wasserstoff aus nordfriesischen Windparks fahren.
Im Wasserstoff-Mobilitätsprojekt eFarm in Nordfriesland zeichnet sich mit der angekündigten Inbetriebnahme von 10 zusätzlichen Wasserstoffbussen der nächste Meilenstein ab. Die Busse des Herstellers Caetano Bus nutzen vor Ort in nordfriesischen Windparks produzierten, grünen Wasserstoff und fahren damit klimaneutral im regulären Linienverkehr der Autokraft GmbH und der Rohde Verkehrsbetriebe GmbH.
GP Joule und eFarm setzen starkes Zeichen für die regionale Energiewende
Das von dem integrierten Energieversorger GP Joule initiierte und für sein regionales Wasserstoff-Ökosystem bekannte Projekt eFarm wird im Bereich des CO2-freien Nahverkehrs in Nordfriesland weiter ausgebaut. Im Oktober sollen 10 neue Busse geliefert werden, die wie die beiden Bestandsbusse vom Hersteller Caetano Bus stammen. Fünf der Fahrzeuge werden von der DB-Tochter Autokraft GmbH eingesetzt, die anderen fünf von der Transdev-Tochter Rohde Verkehrsbetriebe GmbH. Die Erhöhung auf insgesamt zwölf Wasserstoffbusse stellt eine signifikante Erweiterung der Flotte dar und macht die Region zu einem Vorreiter in der Nutzung emissionsfreier Antriebstechnologien.
„Wir freuen uns, dass nach dem Pilotprojekt bei Autokraft weitere Wasserstoffbusse in den Linienverkehr aufgenommen werden können. Die Transformation im ÖPNV ist ein wichtiges und umfangreiches Unterfangen und geht nur Hand in Hand mit allen Akteuren“, kommentiert Daniel Marx, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autokraft GmbH, die Erweiterung des Projektes.
„Wir freuen uns, als nordfriesisches Unternehmen zusammen mit unserem starken regionalen Partner GP Joule den CO2-Fußabdruck der Mobilität in Nordfriesland weiter zu senken. Auch für unsere Mitarbeitenden ist es ein tolles Gefühl, Teil der Energiewende in ihrer Heimat zu werden“, ergänzt Mathias Karde, Geschäftsführer der Rohde Verkehrsbetriebe GmbH.
eFarm: Gemeinschaftsprojekt mit Vorbildcharakter
Die Ausweitung der Wasserstoffbusflotte wird durch die Innovationsklausel des Landkreises Nordfriesland unterstützt. Sie legt fest, dass der Einsatz emissionsfreier Antriebstechnologien zu bevorzugen ist und bezuschusst im Gegenzug betriebsbedingte Mehrkosten.
Der Wasserstoff, mit dem die Busse fahren, wird im Rahmen des eFarm-Projektes mit Strom aus Bürgerwindparks in der Region hergestellt. Die Busse tanken an den beiden öffentlichen eFarm-Tankstellen in Husum und Niebüll. Die Reichweite bleibt dabei die gleiche wie bei dieselbetriebenen Bussen, weshalb die Wasserstoffbusse problemlos in den Betriebsablauf integriert werden können.
20 Gesellschafter bzw. Firmen sind an dem eFarm Verbundprojekt, der eFarming GmbH, beteiligt. Darunter sind zahlreiche Bürgerwind- und Bürgersolarparks, so dass mittelbar mehr als 3.500 Menschen aus Nordfriesland bei eFarm involviert sind. „eFarm ist ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland geworden. Es macht die Vorteile der Energiewende vor Ort erlebbar und stärkt zudem die lokale Wertschöpfung. Wer mit Wasserstoff von eFarm fährt, fährt mit nordfriesischem Windstrom“, so Sören Nissen, Produktmanager für Wasserstoffbusse bei GP Joule Hydrogen.
Ein Konzept, das seine Nachahmer findet. So realisiert die Betreiberfirma GP Joule inzwischen weitere Wasserstoffmobilitätsprojekte nach dem eFarm-Vorbild unter anderem in Kiel, Bremerhaven, Waiblingen und Weilheim an der Teck.
© IWR, 2024
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